Podiumsdiskussion von der Körber Stiftung

Heimat im Wort? Exilliteratur gestern und heute“

Di, 11. Nov 2025 19:00 Uhr

Kulturforum Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin

„Wie beeinflusst das Exil die eigene literarische Arbeit? Was bedeutet es, aufgrund von politischer Verfolgung die Heimat verlassen zu müssen? Diese und ähnliche Erfahrungen haben abertausende Menschen heute und in der Vergangenheit ins Exil getrieben.“

Es diskutieren Sehbal Senyurt Arinli, die belarussische Lyrikerin Volha Hapeyeva und die Literaturwissenschaftlerin Doerte Bischoff. Es moderiert die Kulturjournalistin Nadine Kreuzahler. 

Heimat im Wort? Exilliteratur gestern und heute • Körber-Stiftung

Exiled Intellectuals: Encounters, Conflict, and Experiences in Transnational Context

Volume 1: Academia and Media

Gemischte Anthologien

darin: Şehbal Şenyurt Arınlı – Notes from the Cleaved Zone, s. 211 – 223

Herausgeber – Latife Akyüz, Hakan Altun, Eylem Çamuroğlu Çığ, Melahat Kutun

Englisch Originalausgabe © 2024 Palgrave MacMillan, Springer Nature Switzerland AG.

Sprache(n) – Englisch

ISBN – 978-3-031-69617-6

ISBN – 978-3-031-69618-3 (e.Book)

https://doi.org/10.1007/978-3-031-69618-3

Notes from the Cleaved Zone | SpringerLink

Şehbal Şenyurt Arınlı 

The author explains the feeling of exile with metaphors and art. Her personal story in Germany is a very good example of new exile journalists who continue to tell their stories and find transnational pathways for writing, filming, and reporting. The story she tells exposes the traumas of exile but at the same time promises struggle and hope. The media in exile has to discover new ways to both exist and overcome all the challenges it faces. While the situation itself is partly nostalgia and partly burnout, it is precisely here that the future of new-exile journalism is being born. This is why we need journalists’ self-reflexive thinking and artistic and artful ways to explore the potential of journalism in exile and its challenges.

Dokumentation – „Entwurzelt – Exil und Ankunft im Journalismus“ von Judith Dauwalter, MEDIENWERKSTATT FRANKEN

Am 14. Juli um 21 Uhr  

www.frankenfernsehen.tv/livestream

in 36 Ländern weltweit ist journalistische Arbeit praktisch unmöglich. Laut Reporter ohne Grenzen ist die Lage der Pressefreiheit dort „sehr ernst“. Zensur, Gefängnis und sogar Morde drohen Medienschaffenden, die frei berichten wollen. Für ihren neuen Film hat die MEDIENWERKSTATT geflüchtete Journalist*innen in Nürnberg getroffen und mit ihnen auch über ihre Schwierigkeiten gesprochen, in deutschen Medien Fuß zu fassen. Wir freuen uns, wenn Sie darüber berichten! 

Titel: Entwurzelt – Exil und Ankunft im Journalismus

Autorin: Judith Dauwalter  

Sendedatum: Sonntag, 14. Juli um 21 auf Franken Plus (Satellit) und um 19, 21 und 23 Uhr im Franken Fernsehen (Kabel)

Wiederholung: Sonntag, 21. Juli zu den gleichen Sendezeiten

Livestream zu Sendezeiten: www.frankenfernsehen.tv/livestream

Ab nächster Woche in der Mediathek: www.medienwerkstatt-franken.de/mediathek

Zum Inhalt: 

Şehbal Şenyurt Arınlı war die erste Kamerafrau der Türkei, engagierte sich für die Rechte von Minderheiten wie insbesondere Kurd*innen und stand deshalb vor Gericht. Dejun Liu bloggte zu Menschenrechtsverletzungen und der Demokratiebewegung in China, wurde dafür mehrfach inhaftiert und gefoltert, aufgearbeitet auch in einem Film des Künstlers Ai Weiwei. Der kurdische Journalist Hemn Rahimi erlebte im Iran Zensur und Unterdrückung. Nazli Karabıyıkoğlu deckte eine Kultur sexueller Übergriffe in der türkischen Literaturszene auf und lebte als queere Frau in ständiger Angst vor Gewalt. Yumn Ammar wuchs in Syrien und Tunesien auf, sie engagiert sich als Nachwuchsjournalistin dafür, dass geflüchtete und migrantische Medienschaffende in deutschen Redaktionen Fuß fassen können. Sie alle kamen nach Nürnberg. 

Exil und Ankunft schaffen eine Zerrissenheit: Ihre Herkunft, Familie und der Wunsch, die Missstände in der alten Heimat zu verbessern auf der einen Seite. Und auf der andere Seite das neue Leben in Deutschland – Sprache, Bürokratie, Integration und das Bedürfnis zu berichten, die eigenen Expertisen einzubringen. Das schmerzhafte Gefühl unfreiwilliger Entwurzlung, das sie wütend macht, aber auch motiviert. Darüber berichten sie im Film „Entwurzelt – Exil und Ankunft im Journalismus“. Ihre Geschichten verdeutlichen: Vielfältiges Medienpersonal bereichert die mediale Berichterstattung, schafft exklusive und reale Einblicke, reduziert Vorurteile und erreicht breitere Schichten einer diversen Gesellschaft. Dieses Potenzial schöpfen die klassischen deutschen Medien noch nicht aus.

Der Dokumentarfilm von MEDIENWERKSTATT-Autorin Judith Dauwalter wurde gefördert von der „Nürnberger Partnerschaft für Demokratie“ im Bundesprogramm „Demokratie leben!“.